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216
Wandertage Schwierigkeit
6 T2

Alpenpässeweg:

Olivone Tessin - Passo del Sole - Nufenenpass - Goms im Wallis



Alpenpässeweg Wegweiser Nr.6 Wir folgen wiederum ein Stück auf dem 34-tägigen Alpenpässeweg. Er ist mit Nr.6 markiert.

Gewandert: Mitte Juli 2020


Anreise: Bahn via Bellinzona nach Biasca, Bus nach "Olivone Municipio" (Fahrplan)


1. Tag, Olivone - Aquila
1h10, aufwärts 70m, abwärts 195m
Olivone 900m - Kirche S.Martino - P.Aquilesco 890m - Aquila 775m (1h20)


Nachmittags: Gemütliches Einwandern auf
Sentiero Storico No.4 des
Sentiero Basso Bleniese. Er führt durch das ganze Bleniotal bis hinunter nach Biasca, ist also beliebig verlängerbar und hat diverse Bushaltestellen unterwegs. Das Tal hat eine bewegte Geschichte, in die zu vertiefen sich lohnt.

Von der Pensione Centrale in Olivone geht's am Schulhaus vorbei zur Kirche S.Martino. Kurz aufwärts zum Wegweiser und nach rechts durch den Dorfteil Solario. Bei einem alten Waschbrunnen beginnt der gekieste Wanderweg; zwei Minunten später Abzweigung nach rechts beachten!
Schöner Blick zurück nach Olivone mit dem Berg Sosto als Kulisse. Der Wiesenweg verläuft zwischen Waldrand und Wiesen, mit Blick auf die Adula (Rheinwaldhorn), es ist der höchste Gipfel des Tessins. Später senkt er sich durch den Waldstreifen zur Hauptstrasse hinunter, um auf separatem Steg die Riascio-Brücke zu überqueren.

Sogleich steigen wir wieder in den Wald hinauf. Der traumhafte Saumpfad schlängelt sich zwischen Buchenhecken um ein ehemaliges Felssturzgebiet. Schöne Aussicht über das Bleniotal.
Kurz nach dem Wegweiser  P.Aquilesco treffen wir auf ein Quartiersträsschen. Gut auf die Markierungen achten! Die Route schlängelt sich durch die Häuser bergab zur sehenswerten Kirche San Vittorio von Aquila. Bei der Bushaltestelle "Aquila Paese" befindet sich das Ristorante Centrale. Wir kehren ein und genehmigen unser erstes "Tessiner-Plättli". Rückkehr mit Bus nach Olivone. Nachtessen und Übernachtung in Olivone
Olivone mit Brenno-Bach und Adula / Rheinwaldhorn
Olivone, Brenno, Adula
Pensione Centrale, Olivone
Pensione Centrale
Olivone, links der Pizzo Rossetto, rechts der Sosto
Olivone; rechts der Sosto
Ponte Aquilesco am Sentiero Bleniese
Ponte Aquilesco
oberhalb Aquila, Valle Blenio
oberhalb Aquila, Adula
Aquila Paese, Wegweiser
Aquila Paese





2. Tag, Olivone - Acquacalda
total 4h10, aufwärts 710m, abwärts 580m
Olivone 900m / Camperio Piera 1300m - Capanna Dötra 1749m (1h30) - Croce Portera 1917m (40min) - Acquacalda 1756m (30min) - Campra am Lukmanierpass (1h30)

Wegweiser in OlivoneHeute starten wir mit der Via Alpina nicht schon in Olivone - die 1080 Höhenmeter wären uns für den ersten Tag zu viel. Busfahrt also bis Camperio Piera, das erspart uns -1h20.

Der Bus hält in Camperio Piera auf offener Strecke. Die ersten 130m geht's auf der Lukmanierstrasse bergab bis zum Wegweiser. Dort führt ein schöner, frisch gemähter Hohlweg ziemlich steil waldaufwärts - nach 3 Minuten die Abzweigung beachten! Nach dem Kreuzen eines Fahrsträsschens kommen wir bald auf eine grosse Waldlichtung. Der Wiesenpfad führt in einiger Entfernung links an der Alp Vuszeit di Sopra vorbei - also nicht der Spur zur Alp folgen!

Wiederum tauchen wir in den Wald hinein. Für längere Zeit folgen wir dem alten Saumweg bergauf. Das Gras ist frisch geschnitten und weich zu gehen. Blumen säumen den Weg - so richtig zum Geniessen. Wo der Wald endet, sehen wir die ersten Häuser der Alp Dötra. In der Gaststube der Capanna Dötra kehren wir ein. Ein weitere Einkehrmöglichkeit gibt es um die Ecke im Grotto Dötra.

Gestärkt und erwartungsvoll beginnen wir die Wanderung über die Hochebene; zu bewundern sind "Sumpfgebiete von nationaler Bedeutug mit reicher Flora". Praktisch ebenaus geht es zwischen den hochstehenden Gräsern und Blumen vorbei. Trampelpfade kreuz und quer beachten wir nicht. Mit einem Botaniker als Führer könnte man wohl einen ganzen Tag hier verbringen.
Etwa fünfzig Vogelarten brüten in der Gegend. Sie zählt zu den schönsten im Tessin. Wir geniessen die Blumen im Vorbeigehen und folgen dem breiten Weg, der vor uns liegt. Schön sind auch die vielen Einzelbäume im Wiesenhang, vermutlich Arven. Nach einer Mulde steigt der Weg an zum höchsten Punkt des Tages, dem Croce Portera.

Nach Geniessen der Aussicht
auf die Berge des oberen Bleniotals nehmen wir den steilen Abstieg in Angriff. Während der nächsten Viertelstunde verlangt der kurvenreiche, mit hohen Tritten und Wurzeln versetzte Weg vorsichtiges Gehen. Auf schmaler Spur geht's an einem Felsband vorbei. Bei einem Bödeli ist die Anspannung vorbei und eine kurze Pause verdient. Unter uns liegt die Ebene Pian Segno, und bereits sehen wir talaufwärts Acquacalda. Der schöne Bergweg quert den lichten Waldhang ohne grosse Höhendifferenzen und trifft gegenüber dem Restaurant des Centro Pro Natura Acquacalda auf die Lukmanierstrasse. Dort begeisterten uns eine frische Gemüsesuppe und andere Köstlichkeiten.
Unsere Variante 2020:
Da man 2020 in Acquacalda wegen Umbau nicht übernachten konnte, hatten wir weiter unten am Lukmanierpass in der Campra Alpine Lodge gebucht (zu Fuss wäre es  zur Lukmanier-Passhöhe hinauf fahren können).
Nach dem Mittagessen in Acquacalda haben wir Lust auf mehr und die Busverbindungen sind rar. So beschliessen wir, dem "Sentiero Lucomagno" entlang hinunterzuwandern. Die ersten 160m nach dem Parkplatz folgt man der Lukmanierstrasse, dann geht es dem Hang entlang schräg abwärts. Wo sich die Wege gabeln, führt die markierte Route rechts abwärts zum Strässchen und über die Brenno-Brücke. Nun sind wir eingefädelt.

Vor uns liegt die hübsche Ebene
Pian Segno mit seinen Alphütten, Weiden und Hochmoorfeldern. Nach Überquerung der Bäche am Ende der Alp folgen wir dem 2.Wegweiser halbrechts Richtung "Campra" (ebenaus ginge es zur Bushaltestelle "Pian Segno"). Unsere Route führt in den Wald hinein, überwindet zwei kleine Hügel. Auf dem ersten treffen wir auf ein grasiges Ruheplätzchen, das zweite führt über ein Autotunnel. Treppabwärts geht's in dichten Wald und dem Bach Ri da Brönich entlang kurz steil abwärts. Nach einer Waldlichtung senkt sich der Weg nochmals waldabwärts in die Campra-Ebene.

Zwischen Erlen, Birken und Weiden gibt es ein Netz von grasigen Wegen, im Winter ein Eldorado für Langläufer und Schneeschuhwanderer. Wir überqueren den Brenno, folgen einem Teersträsschen und verlassen es nach 10 Minuten, um nochmals den Brenno zu überqueren.
Unsere Route führt halbrechts an den Hang, wo wir die Fahrstrasse unterqueren. Ihr entlang erreichen wir das Sporthotel
Campra Alpine Lodge neben der Bushaltestelle "Campra Centro Nordico".
Hohlweg Camperio Piera - Dötra
Hohlweg oberhalb Piero
Hochmoor Dötra
Hochmoor Dötra
Croce Portera, Wegweiser mit Lawinenwarnung
Croce Portera
Abstieg vom Croce Portera
Abstieg vom Croce Portera
Wegweiser Acquacalda
Wegweiser Acquacalda
Alp Pian Segno
Alp Pian Segno
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3. Tag, Acquacalda - Ritomsee
5h40, aufwärts 870m, abwärts 790m
Acquacalda 1756m - Selvasecca, höchster Punkt 1940m - Wegweiser 1900m (50min) - Röndadöira 1975m - Canali di Lareccio 2230m - Passo del Sole 2376m (1h50) - Alp Carorescio - Capanna Cadagno 1987m (1h30) - Cadagno di Fuori (20min) - Süduferweg - Lago Ritom 1850m (1h10)

Start in Acquacalda. Heute liegt ein langer Tag vor uns. Wir wählen den Passo del Sole und nicht den parallelen, etwas gleich hohen
"Alpenpässeweg" Passo delle Columbe".

In Acquacalda beim Centro Pro Natura gehen wir Richtung "Passo del Sole, doch nach 5 Minuten folgen wir dem Pfeil ins Naturschutzgebiet "Selvasecca".
Der geschützte, uralte Arvenwald Selvasecca oberhalb Acquacalda ist einzigartig in der Schweiz, weshalb wir den 10min längeren Weg in Kauf nehmen. Wir überqueren den Brenno-Bach, umwandern links zwei, drei Ferienhäuser und tauchen in den Selvasecca-Wald ein.

Auf verschlungenen Wurzelpfaden werden wir aufwärts durch den Urwald geführt. Die Arven sieht man in jedem Alter: als riesige Einzelbäume, verdorrte Altbäume oder Jungpflanzen. Dazwischen wächst dichtes Heidegebüsch und Gras, alles ist in vollem Grün. Oben auf dem Hügel treffen wir auf Moorflächen mit kleinem Weiher und schönen Blumen.

Leicht abwärts führt der Weg durch eine Wiese und dreht nach rechts zum Wegweiser auf 1900m, wo die beiden Varianten ab Acquacalda zusammentreffen. Zum "Passo Sole" sind noch 1h25 angegeben. Ziemlich steil geht's durch Waldstreifen und Blumenwiesen bergauf - wir können uns kaum sattsehen -
die reiche Alpenflora begeistert uns alle. Auch geologisch ist es ein interessantes Gebiet: das Gestein wechselt allmählich von Sediment zu Granit.

Am Hangweg über dem Ri da Larecc-Tobel. sollte man nicht stolpern, ansonsten ist der ganze Weg ungefährlich. Bald sehen wir eine Hochmoormulde mit einem Netz von Bächen und kleinen Seen, es sind die Canali di Lareccio. Ein Moorfrosch hat es bis zu unserem Bergweg hinauf gewagt.


Steiler Schlussaufstieg zum Passo del Sole, wo es recht hochgebirgig aussicht: links der Pizzo del Sole, rechts der Pizzo Columbe.

Dem Hang des steinigen Pizzo Columbe entlang queren wir ins
Val Piora . Es sei eine der grössten und stillsten Hochebenen der Schweizer Alpen, nicht einmal Netzempfang gibt es! Auf Wiesenwegen geht es sanft bergab. Oberhalb der Alp Carorescio treffen die drei Pässe vom Lukmanier her zusammen; neben dem Passe del Sole sind das der Passo delle Columbe und der Passo dell'Uomo.

Ein Kiessträsschen führt hinunter zur Cadagno-Hütte, wo uns das Menü anhand der grossen Schreibtafel schmackhaft gemacht wurde.

Am Lago Cadagno vorbei geht's Richtung Ritomsee, wo es zwei Varianten zum Gasthaus am Staudamm gibt: Entweder wandert man entlang der Naturstrasse (3,4km) oder wählt den den etwas längeren dem Pfad dem Südufer entlang, was wir vorziehen.

Etwa 100m nach der Siedlung Cadagno di Fuori zweigt links von der Strasse unser Pfad ab. Der kurze, aber steile Abhang zum Ritomsee hinunter wird im Zickzack überwunden. Unten folgen wir dem Uferweg nach links, gehen über eine Brücke, durch ein kurzes Tunnel und umrunden den oberen Teil des Stausees. Dieser ist zurzeit (Sommer 2020) halbleer, vorne am Staudamm werden Rohre ersetzt. Auf dem Seegrund hat sich im Laufe der Jahrzehnte viel Sand abgelagert; der Uferweg befindet sich ungewöhnlich hoch über dem See. Trotzdem ist er sehr schön zu gehen. Abwechslung bringen die vielen Blumen, die Lehrtafeln, die natürlichen Fiorde, das Auf
(110Hm) und Ab, der stets wechselnde Blick auf die Berge. Unverhofft sind wir am Ziel, im Blick der Staudamm, die riesige Baustelle und das Rifugio Lag Ritom.
Selvasecca: Naturschutzgebiet ob Acquacalda am Lukmanierpass
Arven-Urwald Selvasecca
Hochmoor Selvasecca, Lukmaniergebiet
Hochmoor in der Selvasecca
Canali di Larecc
Canali di Lareccio
Passo del Sole, Abstieg
Abstieg vom Passo del Sole
wegen Bauarbeiten: der halbleere Ritomsee, Juli 2020
der halbleere Ritomsee
Uferweg am Ritomsee
Uferweg am Ritomsee




4. Tag, Ritomsee - Airolo
2h, aufwärts 150m, abwärts 440m (Seilbahnfahrt abgezogen)
Lago Ritom 1850m - Piora, Bergstation Standseilbahn 1793m (20min) / Mittelstation Altanca 1378m - Brugnasco 1380m - Madrano 1156m (1h) - Airolo 1140m (40min)


Zu Fuss oder mit einer der steilsten Standseilbahnen der Welt geht es hinunter Richtung Leventina. Zum Wegweiser Richtung Altanca laufen wir entweder über die Staumauer oder an ihrem Fuss bis zum andern Ende. Dort beginnt der steile, aber gut angelegte Weg nach Altanca. Da heute Regen angesagt ist, wählen wir die Standseilbahn und wandern auf dem Strässchen zur Bergstation Piora.

Nach der steilen Fahrt zur Mittelstation Altanca unterqueren wir das Geleise und laufen für längere Zeit auf der leicht abfallenden Strasse Richtung "Airolo", am Weiler Brugnasco vorbei. Die Berge sind wolkenverhangen, ansonsten hätte man eine schöne Aussicht in die Leventina.


Nach 40 Minuten auf den Wegweiser achten: In einer Spitzkehre führt ein schöner, frisch gemähter Saumweg talabwärts. Einmal deckt uns das Blätterdach des Waldes zu, ein andermal haben wir Ausblick ins Tal. Einmal wandern wir auf weichem Gras, ein andermal über Wurzeln und felsige Wege. So könnten wir stundenlang gehen, wenn's nicht regnete. Wo der Saumweg an einer Strasse endet, wird man auf die Strasse verwiesen, welche in einer Kurve nach Madrano führt.
Wir sehen aber die schöne Fortsetzung unseres Saumweges und fragen den zufällig anwesenden Bauern, ob wir die Abkürzung benützen dürfen. Ja klar, sagt er - wahrscheinlich wäre das anders, wenn Kühe die Weide benützen würden.

Der Wiesenweg endet an einer Treppe im hübschen Weiler Madrano, dort in gleicher Richtung weitergehen und auf die Pfeile achten. Um den Wiesenhang herum kommen wir zur Brücke über den Canaria-Bach und durch ein Waldstück hinauf zum Aussenquartier von Airolo.
Schöner Spiel- und Picknickplatz. Doch uns zieht es ins Hotel, es ist kein Picknickwetter heute. In Airolo gehen wir Richtung Bahnhof, kommen an diversen Läden und Pizzerias
vorbei. Unser Hotel Forni befindet sich in schräg gegenüber vom Bahnhof Airolo.


Airolo, am südlichen Fuss des Gotthardpasses, ist Standort der beiden Südportale des alten Gotthard-Eisenbahntunnels und des Autobahntunnels.
Abends machen wir noch einen kleinen Dorfrundgang. Speziell sind die gepflästerten Treppen, die das Dorf durchziehen.
Rifugio Lago Ritom
Rifugio Lago Ritom
Piora Standseilbahn, Fahrt zur Mittelstation Altanca
Standseilbahn Ritom - Piotta
Wanderstrasse Altanca - Brugnasco
Teer Altanca - Brugnasco
schöner Saumweg zwischen Brugnasco und Madrano
schöner Saumweg
Abkürzung hinunter nach Madrano, erlaubt wenn keine Kühe weiden
Abkürzung nach Madrano
Airolo Valle, Picknickplatz vor Airolo
Picknickplatz vor Airolo

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5. Tag, Airolo - Pesciüm - All'Acqua
4h20, aufwärts 550m, abwärts 680m
Airolo / Pesciüm 1784m - Piano di Pescia - Alpe di Cristallina 1800m (2h10) - Stabiello - Alpe di Folcra - Folcra di Mezzo 2000m - Bosco Signoi 1590m - Alla Baita - All'Acqua 1614m (2h10)

Busfahrt zur Pesciüm-Seilbahnstation; Seilbahn Airolo - Pesciüm

Wegweiser PesciümDie Panoramaetappe von Pesciüm bis nach All’Acqua offenbart die südlichen Reize des Tals: Lichte Lärchenwälder, unten die Dörflein des Bedrettotals. Der Alpenpässeweg
folgt heute der "Strada degli Alpi Bedretto" Richtung Nufenenpass.

Vorbei am Ristorante Alpe Pesciüm geht's auf breitem, aussichtsreichen Wanderweg im leichten Auf und Ab dem Hang entlang. Direkt gegenüber auf der andern Seite des Tals ist die Gotthard-Passstrasse und das Gotthard Massiv zu sehen. Unser Weg führt abwechselnd über aussichtsreiche Wiesen und durch lichte Lärchenwälder voller Heidelbeeren- und Alpenrosen-Stauden. Im bewaldeten Val Ruinò rauscht der Wildbach als Wasserfall zu Tal; trockenen Fusses leitet der breite Weg darüber hinweg. Achtung: 5 Minuten später verlassen wir den leicht abfallenden Waldweg nach links; das folgende Wegstück ist sehr steil.
Wir nehmen den Sentiero (Wanderweg) bergauf; die nächsten zehn Minuten sind anstrengend, der Weg hat sich während vergangener Regenfälle in ein ausgetrocknetes Bachbett verwandelt.
Dann folgt wieder eine wunderschöne Strecke durch Wald und Wiesen voller wucherndem Farnkraut.

Bei der Alp Piano di Pescia treffen Wander- und Bikeweg wieder zusammen. Der Weg führt durch Weiden und Wald aufwärts, überquert den Cristallina-Bach zur schön gelegenen Alpe di Cristallina. Hier lohnt sich ein Blick in den Käsekeller - falls er offen ist, verkauft der Älpler gerne von seinem würzigen Alpkäse. Oberhalb der Alp finden sich Felsen zum Picknicken - mit Sicht auf Pizzo Rotondo und Pizzo Lucendro.
Unsere Route führt weiter dem Hang entlang. Beim Wegweiser Stabiello beginnt ein speziell schönes Wegstück. An Wiesenmulden mit kleinen Weihern vorbei wandern wir leicht aufwärts zur Alpe di Folcra, dem höchsten Punkt unserer Wanderung. Dem schlängelnden Ri di Folcra entlang schlendern wir durch Weiden und an einem namenlosen Seelein bei Folcra di Mezzo vorbei - eine Traumlandschaft!

Nun folgt der Abstieg auf einem bequemen Natursträsschen. Beim Wegweiser Alpe di Valleggia di sotto bleiben wir auf dem Kiessträsschen. Fünf Minuten später bei der Ruhebank, beim Wegweiser Bosco Signoi, zweigt der Alpenpässeweg links ab
Richtung "All'Acqua" (35min).

Auf schönen Pfaden im abwechslungsreichen Auf und Ab wandern wir dem teils bewaldeten Hang entlang, überqueren dabei zwei Bäche und geniessen nochmals die üppige Flora. Bei der Alp Alla Baita verlassen wir die Nr.6 und steigen abwärts zum Ticino-Bach. Oben auf der andern Seite der Brücke kommen wir zur Bushaltestelle und zu unserem Übernachtungsort All'Acqua

Übernachtung in All'Acqua (Bedretto) : Ristorante All'Acqua, Tel. 091 869 11 11, Gartenrestaurant, Zimmer

Wanderstart in Pesciüm
Wanderstart in Pesciüm
Val Ruinò
Val Ruinò
Picknick auf der Alpe Cristallina
Picknick auf der Alp Cristallina
Alpe di Folcra
Alpe di Folcra
schöner Waldweg auf dem Weg nach All'Acqua
schöner Hangweg
Ristorante All'Acqua im Val Bedretto
Ristorante All'Acqua




6. Tag, All'Acqua - Nufenenpass - Ulrichen
Die Wegbeschreibung des heutigen Tages teile ich in zwei Teilstrecken.
Weil im Gebiet Mändeli hinter dem Cornopass akute Felssturzgefahr herrscht, sind dort teils Wege gesperrt. Empfohlene Alternative: Nufenenpass auf dem "4-Quellenweg", dem wir gefolgt sind. Wir haben den Teil bis zur Alpe di Cruina (und den ersten steilen Abstieg ab Nufenenpass) mit dem Bus überhüpft. Dank der vorherigen Rekognoszierung hier die Beschreibung ab All'Acqua:

a) All'Acqua - Alpe di Cruina

2h, aufwärts 480m, abwärts 60m
All'Acqua 1614m - Alla Baita - Ri di Val d'Olgia 1690m - Riale di San Giacomo 1845m (1h) - Paltano 1875m - Wegweiser Alpe di Cruina Foppe 2040m (1h)
Den Weg vom Gasthaus All'Acqua zur Alp Alla Baita kennen wir von gestern. Nun geht es alles dem Nordosthang des Bedrettotals entlang. Durch Kuhweiden wandern wir abwärts zur Wegkreuzung, um gleich wieder aufzusteigen. Wo die Nr.6 fehlt, folgen wir den Pfeilen "Passo della Nufenen". Bereits sehen wir die Schneeberge an der Grenze zu Italien. Lärchen und Alpenrosen säumen den grasigen Weg zum Ri di Val d'Olgia.

So schön bisher der Weg war, umso ruppiger wird er nun. Bei unserer Tour Anfang Juli war er völlig überwachsen und mühsam zu gehen. Bestimmt wird er im Lauf des Sommers gemäht, dann wird es einfacher. Nach der Bachüberquerung des Riale di San Giacomo (was ich bei Hochwasser nicht tun möchte), geht es zwischen Alpenrosenstauden schräg Richtung Taleinschnitt. Weit müssen wir nicht absteigen, das Tal selbst ist steil angestiegen, der Ticino stürzt als Wasserfall hinunter
.

Wir überqueren die kleine Brücke bei Paltano und wandern ein längeres Stück zwischen Strasse und Bach. Die Strasse hört man kaum, der Weg ist wunderschön und voller Blumen. Die wasserreichen Hochebene Alpe di Cruina ist berühmt für seine Alpenflora, mehrere Leute sind auf Pirsch mit ihren Fotoausrüstungen. Oben sieht man die Capanna Corno-Gries, wo der Alpenpässeweg eigentlich hinführt. Doch wegen der Bergsturzgefahr oben am Mändlenen nehmen wir den Nufenenpass, die beide das Goms als Ziel haben. Beim Wegweiser Alpe di Cruina Foppe gabelt sich der Weg: links geht's Richtung Cornopass, geradeaus Richtung Nufenenpass und nach rechts in 5 Minuten zur Bushaltestelle Cruina 2002m
Kuhweide bei der Alp Alla Baita
Kuhweide Alp Alla Baita
schöner Weg Nähe Ri di Val d'Olgia
Lärchen bei Ri di Val d'Olgia
ruppiger, überwachsener Hangweg im Val Bedretto
überwachsener Hangweg
Weg zwischen Brenno und Strasse. Links der Cornopass, geradeaus der Nufenenpass
Wer sieht die Corno-Grieshütte?
Alpe di Cruina Foppe, hier gabelt sich Nufenen- und Cornopass
Alpe Cruina Foppe


b) Alpe di Cruina - Nufenenpass - Ulrichen
Total 4h, aufwärts 530m, abwärts 660m
Alpe Cruina Foppe 2040m - Ticino-Quelle - Nufenenpass 2446m
(1h40) - Nufenen Passhöhe 2478m (15min), Grenze TI/VS
Bus Nufenen Passhöhe - Ladstafel
Ladstafel 1925m - Agenetal - Hosand - Feuerstelle 1670 - Hängebrücke 1600m (1h) - Abzw.Kittbrücke 1592m (20min) - Loch 1356m - Ulrichen 1346m (45min)

Wer mit dem Bus nach Cruina fährt, unterquert die Nufenen-Passstrasse und dreht (überraschend) nach links. Auf einem Steg geht es über den Ticino-Bach, dann quert man zum Wegweiser Alpe Cruina Foppe (Trinkbrunnen), wo sich die Wege gabeln: Cornopass oder Nufenenpass.
Für uns beginnt hier der Aufstieg zum Nufenenpass.
Zunächst verläuft der Weg durch Kuhweiden, dann dem jungen Ticino entlang. Nach einer halben Stunde gegenüber eines Wasserfalls befinden wir uns im Quellbereich des Ticino. Der Vier-Quellenweg führt ebenfalls hier durch; die Ticinoquelle hat darum ein Denkmal erhalten.

Unser Weg wird steiler, schwarze Felsblöcke stehen am Weg, die Passstrasse ist weit entfernt und nicht zu hören. Schöne Flora auch hier. Über Motto Vallés steigen wir weiter auf, erahnen aber bereits die Passhöhe - die Stromleitungen werden flacher. Im Bereich der Passhöhe liegen noch Mitte Juli Schneefelder. Uns gefällt diese alpine Landschaft voller Felsen und Geröll.

Beinahe auf Passhöhe weist der Pfeil "Passo della Novena 15min, 2478m" nach rechts zum Strassenpass, dem wir folgen. Dort lockt ein Restaurant und die Postautohaltestelle
Nufenen Passhöhe, denn wir wollen den steilen Abstieg zum Ladstafel überhüpfen. Die Busverbindungen sind rar, doch wir haben Glück. Nach einer kurzen Pause fahren wir zum Ladstafel hinunter.

Der Bus hält neben der Alphütte Ladstafel, wo man Käse herstellt und verkauft. Eine schöne alte Steinbrücke wird gequert, und nun verläuft unsere Route als grasiger Saumweg zwischen Erlengebüsch dem Ägene-Bach entlang talabwärts. Wo wir bei Hosand die Strasse kreuzen, bleiben wir am linken Uferweg. Weiter unten kommen wir an einer Feuerstelle vorbei.

Beim nächsten Brücklein wechseln wir das Ufer und kommen an üppig mit Hauswurz und Alpenblumen bewachsenen Felsen vorbei. Der Ägene-Bach ist hier für ein Kleinkraftwerk gestaut. Kurz danach queren wir die Seite nochmals, und zwar über eine kurze, filigrane Hängebrücke über die Ägene (sie wird auch "Kittsbridge" genannt, doch die Strassen-Kittbrücke befindet sich 20min weiter unten). Der Bach rauscht unten durch eine wilde Schlucht.  

Durch Wald und offenes Gebiet wandern wir weiter durch das Ägenetal. Bei der Abzweigung Kittbrücke kreuzen wir die Strasse (zur Bushaltestelle "Ulrichen Kittbrücke" ginge es 3 Minuten nach rechts). Schöner Saumweg durch lichten Wald, mit einem Aussichtsbänklein vor dem letzten Abstieg. Das Goms liegt zu unseren Füssen, die Sonne vertreibt die Wolken. Dem Kittbach entlang kurven wir wieder zum Ägenebach hinunter.

Ein letztes Mal wird dier Ägenebach überquert. Auf einem sonnigen Saumweg wandern wir abwärts zum Weiler Loch.

Richtung "Ulrichen" sind 15min. angegeben. Doch die Strasse verlassen wir gleich wieder, nochmals verläuft unser Weg dem Ägenebach entlang. Vor dem Sportplatz dreht unsere Route nach rechts zur Strasse zurück und quert die junge Rhone über eine Holzbrücke. Gleich nebenan befindet sich die Bahnstation Ulrichen
Quelle des Ticino
Quelle des Ticino
Nufenen-Passhöhe im Nebel
winterlicher Nufenenpass
Nufenenpass erreicht
Nufenen-Passhöhe erreicht
Ägenebrücke (auch "Kittsbridge") am Nufenenpass auf 1600m
Hängebrücke über die Ägene
Ägenebrücke oberhalb Oberweid, Blick ins Goms
Abstieg nach Ulrichen
Ulrichen, Zum Loch
Ulrichen, Zum Loch
Gezeichnete Karten:

Fortsetzung des Alpenpässewegs ab Ulrichen, siehe Alpenpässeweg Ulrichen - Binntal - Simplon - Visperterminen - Visp, 7 Tage



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