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Nr. 519a
Tageswanderung 
Region Prättigau
Webcam FilisurWebcam Filisur
Schwierigkeit: heikel, Trittfestigkeit erforderlich, T3
Einkehrmöglichkeit: Wiesen Station, Jenisberg, Filisur
Anreise: Bahn nach Wiesen Station (Halt auf Verlangen!)
Rückreise: Bahn ab Filisur  -(Fahrplan)
Karte Wanderland
Detailkarte (gezeichnet mit
SchweizMobil Plus

Wiesen Station - Jenisberg - Drostobel - Filisur

kunstvolle, gesicherte Wege im Drostobel
Die Via Romantica, wie sie auch genannt wird, führt durch eine faszinierende Landschaft und ist Teil vom Parc Ela. Fast unglaublich, dass durch das Drostobel mit seinen ausgewaschenen Schutthalden und Runsen ein Weg durchführt. Auch der Walserweg Graubünden Nr.35 benützt diese Route.

Ich wollte den Weg für Leute, welche nur knapp schwindelfrei sind, rekognoszieren - ihnen werde ich die Bilder zeigen und sie selbst entscheiden lassen. Wo es auf der einen Seite fast senkrecht hinuntergeht, sind Seile zum Halten angebracht - das ist für sie kein Problem. Ein anderes Kapitel sind die sandig/kiesigen Auf- und Abstiege im Tobel, die bei Trockenheit rutschig sind. Mit guten Vibramsohlen und einer rechten Portion Trittfestigkeit und Vorsicht sind sie gut zu bewältigen, aber ungefährlich ist die Querung des Drostobels nicht (Dauer: 30 min).

Vorsicht: Im Frühsommer unbedingt warten, bis der Weg instand gestellt ist - im Jahre 2016 ist dies z.B. Mitte Mai der Fall. Monika, 7.5.16: "Zur Zeit kann von einer Begehung nur abgeraten werden"; siehe bebildeter Bericht: https://www.hikr.org/tour/post107072.html

Wegweiser JenisbergTipp: Wer unentschlossen ist, wandert bis Jenisberg, kehrt dort in der Gässälibeiz ein und sieht spätestens eine Viertelstunde später, ob er es wagen will. Sonst gleicher Weg zurück (und allenfalls unten durch nach Filisur) oder ab Jenisberg Walserweg Graubünden Nr.35 bis Davos Monstein (siehe Wegweiser):
Gewandert: September 2013

3h45, aufwärts 500m, abwärts 620m
Wiesen Station 1197m - Wiesener Viadukt - Wiesen Station (10min) - Jenisberg 1504m (1h) - Drostobel - Via Romantica - Älpelti 1450m (40min) - Schönboden 1228m (1h) - Ruine Greifenstein 1200m (30min) - Filisur Bahnstation 1080m
(25min)

Nach dem Aussteigen (Halt auf Verlangen) in Wiesen Station lohnt sich der fünfminütige Abstecher dem Geleise entlang zum Wiesener Viadukt. Hier eröffnet sich ein Bild der grossartigen Erosionslandschaft, die wir heute hoch oben durchwandern werden. Eindrücklich ist der Kampf des Waldes um seine Existenz, bedroht von Steinschlag, Lawinen und Wildwasser. 300 Höhenmeter weiter oben thront der Weiler Jenisberg, unser erstes Ziel.

Blick auf das Wiesner
            Viadukt und ins LandwassertalZurück bei der Haltestelle Wiesen (mit Einkehrmöglichkeit im Statiönli-Kiosk), folgen wir dem Wegweiser über die alte Steinbrücke. Im schattigen Wald schraubt sich die Naturstrasse sanft aufwärts, ideal zum Einwandern. Wo wir oben an den Waldrand kommen, holt unser Strässchen weit aus, um den Wiesenhügel herum. Beim Wegpfeil "Jenisberg" ignorieren wir die Abzweigung nach "Monstein" oder zur "Jenisbergalp" (das wäre falsch) - wir machen eine Spitzkehre nach rechts und kommen zu den ersten Häusern von Jenisberg.

Schokoladekuchen in der Gässälibeiz in JenisbergJenisberg ist eine alte Walsersiedlung, die auch vom "Walserweg Graubünden" durchwandert wird. In der gastfreundlichen Gässälibeiz ist Einkehren ein "Muss", nur schon wegen den selbstgemachten Kuchen und Torten! Etwas entfernt in der Wiese steht einsam eine kleine reformierte Kapelle, die unter Denkmalschutz steht. Sie ist tagsüber offen und kann besichtigt werden. Unser Wanderweg quert unterhalb der letzten Häuser nach links durch ein Waldstück. Bald ist die eindrückliche Erosionslandschaft erreicht.

Für uns beginnt nun der abenteuerliche Teil der Wanderung, die je nach Wetter ein hohes Mass an Trittfestigkeit erfordert.
Bei Trockenheit sind die kiesig/sandigen Wege rutschig, und nach starken Regenfällen ist mit frischen Runsen oder Steinschlag zu rechnen. Auf keinen Fall sollte der Weg schneebedeckt sein. Wo der imposante Geröllhang felsdurchsetzt und am steilsten ist, sind Treppen und Drahtseile zum Halten montiert - dort ist es eigentlich am wenigsten gefährlich. Volle Konzentration erfordern die kurzen ungesicherten Stellen im Abwärtsgang, die bei Trockenheit ziemlich rutschig sind (Sand/Kies auf hartem Untergrund).
rutschige Stelle nach einer RunseZunächst kommen wir in einen riesigen, spärlich bewachsenen Geröllhang, der bei guten Bedingungen problemlos zu queren ist. Einzig eine Stelle bei einer Runse ist es etwas rutschig - wer hier schon Panik hat, kehrt am besten wieder nach Jenisberg zurück und wählt eine andere Route.

Nach dem Geröllhang führt der Pfad ebenaus durch den Rufenenwald und dreht ins imposante Drostobel. Dass hier ein Weg durchführt, grenzt an ein Wunder, so steil und abweisend scheint der Hang. Wiesener Viadukt vom Drostobel aus herangezoomtDer Einstieg ins Tobel verlangt Vorsicht; auf sandigem, rutschigen Weg gehts kurz abwärts zur Tobelquerung. Der Weg ist gut unterhalten und führt direkt unterhalb der Felsen durch, die man beim Bau des Weges weggesprengt hatte. Treppen und Halteseile entschärfen die Stellen, man hat Musse zu einem Blick in die wilde Landschaft. Tief unten am Ende des Drostobels ist das Wiesener Viadukt zu sehen.

Wo die Treppen aufwärts führen, ist das Tobel noch nicht zu Ende; auf der andern Seite ist nochmals Vorsicht geboten. Einem steilen Hang entlang führt der sandige Pfad abwärts in das ausgewaschene, trockene Bachbett hinein. Oberhalb vom Gegenhang betreten wir den Wald Älpelti, wo wir einen Lehrer antreffen, der mit seinen grossen Schülern die Route als abenteuerliche Schulreise wagt.

Rund 10 Minuten führt der Wurzelweg ziemlich steil waldaufwärts, dann ebenaus, an einem riesigen Ameisenhaufen vorbei. Wo sich der Wald lichtet, queren wir ein weiteres Geröllfeld, die Breitrüfi, wohl ein Lawinengebiet. Gefährlich ist es hier nicht mehr, einzig ein paar sandige Tritte über ein Felsband sind etwas rutschig.

Der Abstieg verläuft durch fein duftenden Nadelwald. Unten beim Schönenboden stehen zwei Picknickplätze mit Grillstellen zur Verfügung, die Landschaft ist offen und sonnig, im Sommer weiden hier Kühe. Unterwegs zum Wegweiser
steht unter einem schattigen Baum ein Bänklein, darauf ein Kiste mit Büchern zum Lesen bereit. Beim Hauptwegweiser Schönenboden muss man sich entscheiden:
Etwas gleich lang ist der "Walserweg" halblinks Richtung "Ruine Greifenstein".  Es geht nur wenig auf- und abwärts, immer in gleicher Richtung, bis wir bei Buél zum nächsten Wegweiser kommen. Dort verabschieden wir uns vom "Walserweg Graubünden" (der steil abwärts zum Bahnhof Filisur führt).

Wir wollen die "Ruine Greifenstein" besuchen und steigen rund 60 Höhenmeter aufwärts durch den lichten Wald, den Markierungen folgend. Hinter dem sonnigen Hügel gehts leicht abwärts zum Waldrand; unterhalb ragt der Felskopf mit der Ruine wie ein Zahn aus der Landschaft. Zur Ruine Greifenstein führt ein Pfad durchs Gebüsch zur unteren Seite des Felskopfs und im Zickzack zu den alten Mauern hinauf (nach zuoberst können nur Kletterer). Eindrückliche Sicht auf Filisur! Wir befinden uns direkt über dem Spiraltunnel der Albulabahn. (Bergerfahrene, die keine Probleme mit Leitern haben, können im direkten steilen Abstieg die Bahnanlagen von nahe sehen).

Der Normalweg quert unterhalb der Ruine durch die Wiese zurück zum Waldsaum, wo der breite Weg ins Tal führt. Zweimal kreuzen wir das Geleise der Rhätischen Bahn (beim zweiten Mal rechts abwärts dem Gleis entlang) und wandern dann auf schmalen Pfaden parallel zur Bahnlinie Richtung "Filisur RhB". Dabei kommen wir unterhalb der steinigen Bahnbrücke vorbei, wo wir wiederum mit dem Walserweg zusammentreffen. Im Wäldchen gehts geradeaus zu den oberen Häusern von Filisur und erreichen  bald darauf die Bahnstation Filisur.
Jenisberg; Blick auf das Dorf Wiesen im Gegenhang
Jenisberg, Blick auf Wiesen
Halteseile entschärfen den Steilhang im
                  Drosbachtobel
Halteseile am ausgesetzten Hang
Steilhangweg ins ausgetrocknete Bachbett hinab
ausgetrocknetes Bachbett
Picknickplatz Schönboden ob Filisur
Schönboden ob Filisur
Ruine Greifenstein
Ruine Greifenstein


Gasthäuser
Restaurant Gässäbeiz in Jenisberg
  • Wiesen Station: Statiönlikiosk seit 2017 leider geschlossen
  • Jenisberg: Restaurant Gässälibeiz, Tel. 081 404 19 74, Juli - August täglich offen, sonst Mo/Di Ruhetage
  • Filisur: Hotel-Restaurant Grischuna, Bahnhofplatz, Tel. 081 404 11 80
  • Filisur: s'Bahnhöfli Filisur, Tel. 081 288 47 80
Links
Karten und Bücher
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