Nr. 353 2-Tageswanderung Region Rhonetal |
Wanderland-Karte mit eingezeichneter Route -Webcam, mit Sicht aufs Ausserberg |
Schwierigkeit: | sportlich T2 (teils schmale Wege, steile Hänge) |
Einkehrmöglichkeit: | Rarnerchumma, Eggen, Eggerberg, Ausserberg,
Naters, Brig |
Übernachtung: | Ausserberg, Eggerberg |
Anreise: | Bahn über Goppenstein nach Hohtenn |
Rückreise: | Bahn ab Lalden oder Bus von Brigerbad Thermalbad nach Brig- Fahrplan |
Lötschberg Südrampe: Hohtenn -
Ausserberg - Lalden - Brig
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Hinweise zur
Lötschberg-Südrampe (aus dem Prospekt der BLS,
erhältlich an den Bahnstationen):
Die faszinierende
Vielfalt von Flora und Fauna begeistern jeden Naturfreund
immer wieder von neuem. Staunen Sie über die verwegenen
Wasserleitungen, Suonen genannt, die typischen dunklen
Walliserhäuser und die zahlreichen Zeugen der örtlichen
Kultur.
Auch die
Eisenbahnfreunde kommen voll auf ihre Rechnung. Hohe
Viadukte wechseln mit zahlreichen Tunnels und kühn an die
Bergflanke angelegten Abschnitten - Meisterwerke des
Bahnbaus im frühen 20. Jahrhundert.
Die Wanderung
bietet zahlreiche Nebenrouten ins Tal oder zu höher
gelegenen Alpen. Problemlos können auch nur einzelne Etappen
begangen werden - ab Hohtenn liegen die Stationen
Ausserberg, Eggerberg und Lalden direkt am Weg.
Gewandert: August
2002 und April 2007
Die bequeme Route führt ab Rarnerchumma auf breitem Naturweg leicht abwärts um den Hang herum, durch mehrere kurze Felstunnels hindurch - sie dienten damals dem Bau der Eisenbahnbrücke. An den Hängen sind deutlich die in den Fels gehauenen Suonenwege zu sehen. Im Taleinschnitt erreichen wir die imposanten Eisenbahnbrücke hoch über dem Bietschbach. Treppauf gehts zu den Geleisen - ein Höhepunkt für Bahnfans. Der Wanderweg ist als Gitter mit Handlauf an die Brücke angehängt (für Hunde ungeeignet), und wer Glück hat, sieht in nächster Nähe einen Zug vom einen Tunnel ins andere rauschen.Obere Variante, +30min: Wer schwindelfrei ist, kann direkt vor dem Restaurant rund 100 Höhenmeter zur oberen alten Wasserleitung aufsteigen; Seile und Brücklein mildern die luftige Wegstrecke ins Bietschtal. Bei der Eisenbahnbrücke treffen die Wege wieder zusammen.
Auf der andern Seite der Brücke folgen wir dem Suonenweg zum Riedgarten, einem schönen Aussichtspunkt mit Picknickplätzen und reicher Flora. Hier könnte man stundenlang sitzen bleiben!
Nach kurzem Abstieg folgt ein traumhaftes Wegstück einer wasserführenden Suone entlang. Es duftet nach Harz und Wachholder, und die Aussicht ins Rhonetal und die Bergwelt ist atemberaubend. Zum Abschluss sind noch einige teils ruppige Aufstiege zu bewältigen. Schliesslich unterqueren wir eine Wasserleitung - und stehen bald am Dorfrand von Ausserberg. Bergab gehts über Abkürzungen zum "Hotel Bahnhof" bei der Station Ausserberg. Steppenvegetation bei Lidu |
Wasserfassung im Jolital |
Bietschtalbrücke |
Riedgarten |
Suonenwanderung |
Schattiger Waldweg ebenaus, am ehemaligen Eggerbergerstübli vorbei. Ab hier und durch das Dorf Eggerberg ist die Route geteert - wir können auf der Fahrstrasse bleiben oder durch die Häuser unterhalb zur Bahnstation Eggerberg gehen, von wo ein Wiesenpfad wieder zum Strässchen hinauf führt.
Am Dorfrand von Eggerberg
beginnt wieder ein schöner Wanderweg - wir befinden uns nun
direkt oberhalb Visp und geniessen eine grandiose Sicht auf
die Mischabelgruppe, das Fletschhorn, das Augstbordhorn, die
spitze Nase des Glishorns. Nach dem Weiler "zum Stadel"
mit seinen kleinen Rebbergen senkt sich der Pfad auf
Felstreppen kurz steil zur Bahnlinie hinab und folgt ihr zur
Bahnstation Lalden.
Übernachtung in Eggerberg:
3. Etappe:
Lalden - Naters - Brig
3h15, aufwärts 430m, abwärts 550m
Lalden Bahnstation 801m - Aussichtsfelsen - Picknickplatz
oberhalb Thermalbad 780m (25min) - Mundbach 840m
(1h) - Drieschtneri-Suone 890m - Picknickplatz
an der Suone (30min) - Gardemuseum 740m (50min) -
Maria-Hilf-Kapelle - Naters Kirchplatz 688m (15min) - Brig
684m (15min)
Im einsam stehenden Stationshäuschen von Lalden steht ein Gratis-WC zur Verfügung; das macht den Start bereits sympathisch. Die erste halbe Stunde wandern wir gemütlich dem Bahngleis entlang, manchmal etwas unterhalb. Beim grossen Felsen (mit Aussichtskanzel) überblicken wir das Rhonetal. Spannend, wenn so nah ein Zug vorbeisaust. Zehn Minuten später gelangen wir zu einem grosszügigen Picknickplatz mit einer Reihe von Tisch und Bänken und einer Panoramatafel; direkt unter uns im Tal liegt das Thermalbad Brigerbad und der grosse Campingplatz (Abstiegsmöglichkeit).
Die
Geleise verschwinden in einem Tunnel - für den Rest der Strecke
befinden wir uns oberhalb der Bahnlinie und hören die Züge mehr,
als dass wir sie sehen. Steile Steintreppen führen über den
Bahntunnel - wer nicht trittfest ist und einen Handlauf
vermisst, kehrt hier besser um, denn es werden noch hunderte von
Treppenstufen zu überwinden sein. Nach der Treppe führt der Weg
dem Sonnenhang entlang, unterbrochen durch ein Waldstück. Typische
Steppenvegetation; wilde Berberitzen, Wermut, Wachholder- und
Sträuche aller Art durften um die Wette. Unter einem riesigen
Felsen mit Bänkli könnte man bei Unwetter Zuflucht nehmen.
Wieder im Wald, treffen wir auf ein paar Walliser Stadel und die ersten Bewässerungsrohre. Infotafeln erklären, dass der ganze Hang früher abgeholzt wurde und dass die Bahn Millionen von Jungbäumen pflanzen liess, um die Geleise und das Tal vor Lawinen und Erosion zu schützen. Dabei hat man die Drieschtneri-Suone und ein ganzes Bewässerungssystem gebaut. Manchmal wird auch der Wanderer ein wenig berieselt..
Ein felsiges Gelände wird mit Hilfe einer Reihe von Steintreppen überwunden. Oben wandern wir wieder durch aussichtsreiches Gebiet mit südlicher Vegetation. Über dem Rhonetal sehen wir die wilde Gamsa-Schlucht, davor die Landmauer von Gamsen, eine ehemalige Talsperre gegen Viehraub, Plünderung und Brandschatzung aus dem 14.Jahrhundert.
Im nächsten Waldstück queren wir den Mundbach, der das ganze Bewässerungssystem speist. Später wird ein Tobel elegant auf einer filigranen Brücke gequert, dazwischen schöne Ausblicke ins Rhonetal und in die Berge. Mitten im Wald kommen wir an einer neuen Holz/Steinhütte vorbei; der Eingang ist heute geschlossen. Aufwärts gehts zur Drieschtneri-Suone auf 890m; sie ist im Besitz der BLS und verläuft nahezu schnurgerade von Nord nach Süd. Das Wasser dient vor allem der weitverzweigten Berieselungsanlage für den Schutzwald. Sie wird intensiv überwacht und muss stets neu reguliert werden.
An
Trockenmauern, Felsen und nah dem Abgrund entlang führen
Wasserleitung und Wanderweg bequem ebenaus, mit Geländern gut
gesichert. An einem Felsensporn wurde etwas erhöht ein kleiner
Picknickplatz eingerichtet - ein Traumplätzchen mit
Aussicht! Wir geniessen den schönen Suonenweg, die wir nur zu
bald verlassen müssen.
Im abwechslungsreichen Ab und Auf gehts über Treppen und sandige Wege; dort, wo sie nass geworden sind, heisst es vorsichtig wandern. Bei einer Infotafel zum Thema "Bahnlinien" liegt uns der ganze Talboden von Brig zu Füssen, gegenüber der Simplonpass. Nach einem kurzen Aufstieg über Felstreppen gehts auf der andern Seite wieder hinunter, und einer riesigen Felswand entlang. Wenn man bedenkt, welch ein Aufwand deren Bau erforderte, staunt man.
Durch Wald und Sonnenhänge gehts abwärts zum Gardemuseum, das früher dem Militär als Festung diente (beschränkte Öffnungszeiten). Daneben steht ein willkommener Imbisskiosk. Ab hier könnte man auf direktem Weg (20min) nach Brig gelangen. Der aussichtsreiche Südrampenweg hingegen führt leicht ansteigend um den Sonnenhang herum, an diversen Kanonen und Einrichtungen des Festungsmuseums vorbei. Einige Abhänge werden auf luftigen, aber ungefährlichen Stegen und Brücken überquert. Tolle Sicht auf Naters - gut ist der alte vom neuen Ortsteil zu unterscheiden.
Ab der Maria-Hilf-Kapelle folgen wir dem Kreuzweg, der im Wald sanft hinunter kurvt (wer es eilig hat, nimmt die Abkürzungen direkt ins Dorf hinab). Zwischen Friedhof und Schulhaus erreichen wir Naters. Das Dorf hat eine reiche kulturelle Geschichte, die man auf einem separaten Dorfrundgang erwandern kann. Wir wollen wenigstens die Kirche und das Beinhaus besuchen und machen bei der alten Linde am Kirchplatz einen Schwenker zur Kirche. Speziell schön ist der geschnitzte Chor. Das Beinhaus befindet sich auf der Südseite in einem separaten Gebäude; durch ein Gitter sehen wir die unzähligen Schädel und das Kreuz mit dem eindrücklichen Spruch "Was ihr seid, das waren wir; was wir sind, das werdet ihr".
Unterhalb
der Kirche queren wir der alten Mauer entlang nach
rechts, wo wir beim Brunnen wieder
auf die markierte Route treffen. Alter Dorfkern mit typischen
schwarzgebrannten Holzhäusern. Dorfabwärts gehts in die neuen
Quartiere (Bushaltestelle "Judengasse"). Oben am Hang sind
deutlich die durchwanderten Stege und Brücken zu sehen. Die
Richtung haltend (mit leichtem Linksdrall), gelangen wir zur
Brücke über die Rhone, welche Naters und Brig teilt.
Kurz vorher kreuzen wir übrigens das alte Bahntrassee, das
Naters in einen attraktiven Spazierweg umgewandelt und dafür
einen Preis erhalten hat - für Nostalgiker: der frühere
Bahnhof Naters (in Sichtdistanz) ist heute ein Gartencafé.
Bahnwanderweg |
duftende Sträucher am Südhang |
eine der vielen Felstreppen |
Abstieg zum Gardemuseum |
Blick auf Naters |
Beinhaus in Naters |
Abenteuerliche Wanderung entlang der alten Suonen, die an den steilen Flanken des Baltschiedertals aufgehängt sind. Sie sind in den letzten Jahren renoviert worden und führen Wasser. Für nicht ganz Schwindelfreie gibt es Ausweichvarianten. Route: Ausserberg Dorf 1030m - Niwärch 1198m - Stolleneinang 1260m - Baltschiedertal 1279m - Baltschiederbach, Wasserfassung Gorperi 1216m - Eggen 1049m - Eggerberg 853m, total 4 h Beim
"Hotel Sonnenhalde" in Ausserberg Dorf
wählen wir das obere Strässchen Richtung
"Stollen": Nach 5 Minuten zweigt unser Wanderweg
links ab, bergauf nach Niwärch. Oben bequem
der Wasserleitung Niwärch entlang zum
Stolleneingang. Bis hieher ist der Weg für
alle ein Genuss. Im Tal gehen wir rund 5 Minuten durch üppige Vegetation talabwärts; noch vor dem Waldeingang zweigen wir links ab, über den Baltschiederbach zur Wasserfassung der Gorperi. Dieser Suone entlang wandern wir Richtung "Eggen"; unsere 10 - 12jährigen Kinder fanden diesen Weg mit seinen Holzkännel, Brücken und Tunnels total spannend. An einer Stelle gibt es aussen an den Felsen, hoch über dem Abgrund, einen begehbaren 12 Meter langen Holzkännel - eine Mutprobe nur für Schwindelfreie - die anderen zwängen sich durch den niederen Felstunnel. Etwa 100 Höhenmeter oberhalb Eggen führt der Suonenweg aus dem Wald. Hier haben wir verschiedene Möglichkeiten:
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Variante Lalden - Thermalbad Brigerbad - Brig
Walliser
Sonnenweg Nr.61
Der
ganze Sonnenweg (https://www.schweizmobil.ch/de/wanderland/route-61)
führt von Crans Montana über Varen und Leukerbad nach
Jeizinen und weiter über die Lötschberg Südrampe nach Brig.
Folgende Teilstrecken davon sind in der Wandersite zu
finden:
Um das Land ausreichend mit Wasser zu versorgen, hatten die alten Walliser ein Bewässerungssystem geschaffen, das uns heute noch ihre Leistung bewundern lässt. Sie bauten ein kunstvoll angelegtes Netz von Suonen, von Wasserfuhren, auf Französisch Bisses. Ausgehöhlte Baumstämme bildeten die Leitungen vom Gletscherwasser her. Mit ihnen wurden die Höhenunterschiede ausgeglichen und Felsen umgangen. Die Wasserzufuhr regelten sie über ein kompliziertes System von Rechten und Pflichten. Entlang der noch heute bestehenden Suonen verläuft wie von alters her ein schmaler Weg, heute ein Wanderpfad. Früher diente er dem Wasserwächter, der ständig unterwegs war, um das auf Witterungsumschwünge und Terrainveränderungen empfindliche Leitungssystem zu kontrollieren.
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