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Nr. 445c
Tageswanderung 
Region Walensee
Webcam PizolWebcam Pizol
Schwierigkeit: sportlich,T2 Bergwanderung, rot/weiss markiert,
Einkehrmöglichkeit: Weisstannen
An- und Rückreise: Bahn nach Sargans-(Fahrplan)
Bus Sargans - Mels - Weisstannen Oberdorf (Gruppenreservation empfohlen)

Wanderlandkarte
zur Detailkarte, gezeichnet
mit SchweizMobilPlus

Weisstannen Dorf - Hängebrücke und Wasserfälle Batöni - Weisstannen Dorf

  • Wanderung zu drei eindrücklichen Wasserfällen, 2 Bächen und einer Hängebrücke
  • Ruhige Gegend mit Blick auf steile Lawinenhänge. Wir erleben Naturkräfte und die Nutzung der Wasserkraft
  • Zur Zeit der Schneeschmelze besonders eindrücklich, in der Regel erst ab anfangs Juli begehbar. Es empfiehlt sich, den Zustand der Wanderwege vorher abzuklären, da Lawinenschäden und starke Regenfälle den Weg unpassierbar machen können.
  • Tipp für 2-Tageswanderung
    Eingesandt von Margrit Brunner, 24.7.2019 - herzlichen Dank!

3h25, auf- und abwärts je 600m, 8km
Weisstannen Dorf 1003m - Sässli, Unterlavtina 1310m (1h05) - Wasserfassung Gufelbach 1424m - Heuschopf - Hängebrücke bei den Wasserfällen Batöni 1535m (1h) - Unterlavtina (40min) - Weisstannen (40min)

Bereits ein Blick auf den Faltprospekt der Panoramakarte Weisstannental zeigt es deutlich: Ringsrum nur steile Berge mit etwas Wald an den Hängen, durch die ab dem Dorf Weisstannen zwei weitere Täler führen. Durch das eine führt die Via Alpina Nr.1 über den Foopass nach Elm, duch das andere führt unser heutiger Weg, der Sardona-Welterbeweg Nr.73, dem wir bis zur Wasserfallarena Batöni folgen werden.

Ab Weisstannen Dorf startet der Weg gemütlich auf einem Fahrsträsschen leicht ansteigend entlang dem mit Geröll gefüllten Gufelbach, danach steigt er etwas steiler durch Wald an, wird schmaler, entfernt sich dabei vom Gufelbach und führt steil aufwärts über eine Waldlichtung. Bevor wir wieder in den Wald tauchen, erstaunen uns die riesigen Felsblöcke im Gelände. (Beim Rückweg hier gut auf die Markierung achten; es gibt aussen herum die rauhe Spur eines Raupenfahrzeugs).

Am linken Rand der Raupenspur gehts über Wurzeln steil waldaufwärts, bis wir beim Sässli auf einem kleinen, sonnigen Plateau ankommen.

Unser Ziel aber ist Batöni, das in der Regel jeweils erst ab anfangs Juli erreichbar ist. Zuvor müssen von Wegverantwortlichen der St.Galler Wanderwege erst noch die Lawinenschäden des Winters beseitigt werden. In diesem Sommer hatten heftige Regenfälle den bereits instand gestellten Weg nochmals verwüstet. Jetzt aber ist der rot-weiss markierte Bergweg gut begehbar. Nach einem Waldstück rücken die Wände des Gebiets Unterlavtina immer näher, Horn und Marchstein rechts, Remschelen links.Die Lawinenschäden und Erdrutsche in den Hängen sind gut sichtbar.

Den Wald haben wir nun endgültig verlassen. Über geröllige Wege gehts links oder rechts vom Bach zur Wasserfassung Gubelbach hinauf; sie gehören den Kraftwerken Sarganserland, die hier das Wasser aus der Wasserfallarena Batöni fassen und in 15 Kilometer Druckstollen hinüber zum Gigerwaldstausee führen.

Bei Heuschopf rücken die Steilwände nochmals näher zusammen, bevor sich am Talende bei Batöni das Tal zu einer "Freilichtbühne" weitet und sich unsere Augen an dem Naturspektakel kaum sattsehen können. Wir aber, mit den Füssen bereits im sehr erfrischend kalten Wasser, schauen und staunen zum Piltschinabachfall hoch mit 81m Fallhöhe, zum Sässbachfall hoch mit 86m Fallhöhe und zum Muttenbachfall hoch mit 45m Fallhöhe. Wir sehen auch, wie der Guetentalbach vom Hangsackgrat her und der Lavtinabach von den Grauen Hörnern her ihr Wasser beisteuern. Wir sind zufrieden: Eindrückliche senkrechte Felswände, viel Wasser: Ein idealer Picknickplatz und Kraftort mit Hängebrücke (und Brückenbuch).

Im Oktober 2017 wurde während zwei Wochen gebaut und die Brücke am 2.6.2018 eröffnet. «In der Vergangenheit wurden jeweils sogenannte «Einjahres-Brücken» erstellt, um das von den Bächen durchschnittene Tal im Batöni queren zu können. Dazu wurde jeden Frühsommer mit den Helikopter Material zur Erstellung der 3 Brücken hochgeflogen. Wurden die Brücken nicht bis zum Herbst bereits durch ein Hochwasser «weggeräumt», wurden diese jeweils wieder mittels Helikopter weggehoben», schreibt Mels Tourismus auf entsprechende Nachfrage. Auch eine Stahl-Fachwerkbrücke wurde im Jahre 2014 weggerissen und zertrümmert. Als dauerhafte Lösung bot sich nur eine Hängebrücke an: Spannweite 51.2m, Stegbreite 0,8m, 10 Meter über dem Bachgrund, damit die Brücke auch bei möglichen Lawinenniedergängen und Hochwasser geschützt ist.

Die Hängebrücke ist die sicherste und trockenste Möglichkeit, um den Sardonaweg zum Heidelpass und zur Sardonahütte unter die Füsse zu nehmen. Dorthin wollen wir heute aber nicht, wir haben uns für eine Genusswanderung entschieden, kehren bei Batöni um und gehen den gleichen Weg zurück.

In Weisstannen lohnt sich der Besuch des Ortsmuseum Weisstannental direkt neben der Bushaltestelle "Weisstannen Dorf". Wer nicht viel Zeit hat, freut sich am offenen Bauerngarten und dem tollen Spielplatz.
Das Museum, das ehemalige Hotel Post, ist voll von alten Möbeln, Geschirr und Gegenständen von früher. In der historischen Gaststube kann man sich stärken, im Lädeli hausgemachte Geschenke einkaufen.
Kostenpflichtiger Rundgang durch die Zimmer; eine Audio-Show im Estrich vermittelt packende Einblicke in das Leben von früher. Eindrücklich die Szene, wo unter Lebensgefahr die Baumstämme auf dem Seez-Bach bis in den Walensee hinunter geflösst wurden.
Für Gruppen werden Führungen inklusive Apero angeboten.

Das Weisstannental ist Teil des UNESCO -Welterbes Tektonikarena Sardona, und Weisstannen ist ein früheres Walserdorf. Wir kommen bestimmt wieder, denn es gibt ja noch weitere grosse und kleine Wasserfälle im 106 km2 grossen Einzugsgebiet der Seez.

Batöni-Wanderung
Batöni-Wanderung
Unterlavtina, Sässli-Hütte
Unterlavtina, Sässli-Hütte
Sässli,
                  Unterlavtina. Bild Margrit Brunner
Unterlavtina
Wasserfassung am Gufelbach, Bild Margrit
                  Brunner
Wasserfassung am Gufelbach
Hängebrücke Batöni. Bild Margrit Brunner
Hängebrücke Batöni
Muttenbachfall ob Batöni-Hängebrücke. Bild
                  Margrit Brunner
Muttenbachfall

Tipps für 2-Tageswanderung:


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